Asylantragszahlen pro Jahr und Monat
2019 wurden in Österreich 12.886 Asylanträge gestellt. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Rückgang um 6%. In den letzten 20 Jahren wurden nur in drei Jahren (2007, 2008 und 2010) weniger Schutzansuchen eingebracht als 2019.
Der Dezember war mit 1.195 Asylansuchen der Monat mit den meisten Anträgen 2019. Die wenigsten Asylanträge wurden im Februar gestellt (918).
85% der Asylanträge waren erstmalige Anträge, 15% wurden von Personen gestellt, die bereits früher einmal ein Asylverfahren in Österreich durchlaufen haben. Die meisten dieser Folgeanträge stammten von afghanischen Staatsangehörigen (396 Mehrfachanträge).
Herkunftsstaaten
Die mit Abstand meisten Asylanträge wurden 2019 von afghanischen und syrischen Staatsangehörigen gestellt. Weitere wichtige Herkunftsstaaten waren Somalia, Iran, Irak und Russland.
73% aller Asylanträge entfielen 2019 auf Staatsangehörige asiatischer Staaten. 15% der AsylwerberInnen kamen aus einem afrikanischen Herkunftsstaat, 10% aus einem europäischen.
Die Zahl der Asylsuchenden aus Syrien hat gegen Jahresende 2019 merklich zugenommen. Asylanträge von AfghanInnen nahmen von Jahresbeginn bis Oktober kontinuierlich zu, gingen im November jedoch wieder zurück.
Unbegleitete minderjährige AsylwerberInnen
Der Anteil von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen (UMF) unter allen AsylwerberInnen betrug 2019 6,7% und war damit deutlich höher als im Vorjahr (2,8%). Drei Viertel aller UMF kamen aus Afghanistan. Von den insgesamt 859 unbegleiteten Minderjährigen waren 53 unter 14 Jahre alt. Eine parlamentarische Anfragebeantwortung hat ergeben, dass allein von Jänner bis Oktober 2019 471 Asylverfahren von UMF eingestellt wurden, weil die betreffenden Minderjährigen nicht mehr auffindbar waren oder freiwillig ausgereist sind.
Die Zahl der von unbegleiteten Minderjährigen gestellten Asylanträge nahm von Jahresbeginn bis September stetig zu. Gegen Jahresende gab es dann allerdings wieder weniger Anträge von UMF.
AsylwerberInnen nach Alter und Geschlecht
34% der Personen, die 2019 einen Asylantrag gestellt haben, waren weiblich. Während jedoch zu Jahresbeginn der Anteil weiblicher Personen noch über 40% betrug, lag er im Dezember nur mehr bei 28%.
Einen genaueren Einblick in die demografische Stuktur der AsylwerberInnen geben die Daten von Eurostat. Annähernd die Hälfte aller Asylanträge wurde von bzw. für Minderjährige gestellt. Männliche Erwachsene machten 37% aller AsylwerberInnen aus, weibliche Erwachsene 14%.
Entscheidungen im Asylverfahren
9.732 Personen erhielten 2019 Asyl, 2.246 subsidiären Schutz und 1.958 einen humanitären Aufenthaltsstatus. Die Zahl der Schutzgewährungen war deutlich geringer als in den Vorjahren.
Die meisten positiven Asylentscheidungen entfielen auf afghanische (4.070) und syrische (2.534) Staatsangehörige. Auch beim subsidiären Schutz bildeten AfghanInnen die mit Abstand größte Gruppe.
Sonstiges
Die Zahl der offenen Asylverfahren ging auch 2019 weiter zurück. Insgesamt waren am Jahresende noch 26.725 Verfahren nicht rechtskräftig entschieden. Der Großteil der offenen Verfahren war in 2. Instanz beim Bundesverwaltungsgericht anhängig. Besonders viele noch nicht entschiedene Asylanträge gab es bei afghanischen Staatsangehörigen.
Anmerkung: Bei den offenen Verfahren in 1. Instanz sind auch jene Verfahren inkludiert, die zwar bereits entschieden, aber noch nicht rechtskräftig sind.
Über Resettlement-Programme wurden wie schon im Vorjahr auch 2019 keine Flüchtlinge aufgenommen.
Anmerkungen
Die in den Grafiken verwendeten Zahlen stammen aus den Jahresstatistiken des BMI und von Eurostat (Daten abgerufen am 20.3.2020).
Links zu den Datenquellen: