Bevölkerungsentwicklung
In Österreich lebten zu Jahresbeginn 2021 laut Statistik Austria 8,9 Millionen Menschen. 7,4 Millionen hatten die österreichische Staatsbürgerschaft, 1,5 Millionen waren StaatsbürgerInnen eines anderen Landes.
Der Anteil von Personen mit nicht-österreichischer Staatsangehörigkeit an der gesamten Wohnbevölkerung Österreichs hat in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen und beträgt aktuell 17,1 Prozent.
Bei österreichischen Staatsangehörigen gibt es schon seit langem mehr Sterbefälle als Geburten und ebenso mehr Wegzüge als Zuzüge. Gleichzeitig wurden in den letzten Jahren (im Gegensatz zu den frühen 2000er-Jahren) nur wenige Menschen eingebürgert. Die Bevölkerungsgruppe mit einer ausländischen Staatsangehörigkeit weist hingegen sowohl eine positive Geburten- wie auch Wanderungsbilanz auf.
240.338 Menschen, die keine österreichische Staatsbürgerschaft haben, sind in Österreich geboren.
Beim Vergleich der Bundesländer fällt der hohe Anteil der ausländischen Bevölkerung in Wien auf. Eine Betrachtung auf Bezirksebene zeigt jedoch, dass auch in anderen städtisch geprägten Bezirken überdurchschnittlich viele Menschen mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft leben.
Alle Städte mit über 100.000 EinwohnerInnen haben mit Ausnahme von Klagenfurt einen Anteil an ausländischer Bevölkerung von 25% und mehr. Fasst man die Gemeinden nach ihrer Bevölkerungsgröße zusammen, zeigt sich, dass mit steigender EinwohnerInnenzahl auch der Anteil von Menschen mit nicht-österreichischer Staatsangehörigkeit steigt. Von allen Personen, die in Gemeinden mit weniger als 5.000 EinwohnerInnen leben, sind nur 8% ausländische Staatsangehörige, wobei es allerdings Ausnahmen gibt: Jungholz und Mittelberg (beide nur über deutsches Staatsgebiet erreichbar), sowie Kittsee, Wolfsthal und Berg (an der slowakischen Grenze in unmittelbarer Nähe von Bratislava) gehören zu den Gemeinden mit dem höchsten Anteil an ausländischen Staatsangehörigen österreichweit. Die Wiener Bezirke mit dem höchsten Prozentsatz von Menschen mit nicht-österreichischem Pass sind Rudolfsheim-Fünfhaus und Brigittenau.
Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeit
Die Zahl der in Österreich wohnhaften Menschen aus den "alten" EU-Staaten hat über die letzten Jahre konstant zugenommen. Das stärkste Wachstum gab es allerdings bei Staatsangehörigen der Länder, die der EU nach 2004 beigetreten sind. Die Bevölkerung aus anderen europäischen Staaten, die nicht der EU oder EFTA angehören, ist zuletzt nur moderat angestiegen. 2015 und 2016 gab es einen vor allem durch Fluchtmigration bedingten starken Anstieg bei Staatsangehörigen aus Asien.
Seit 2009 sind deutsche StaatsbürgerInnen die größte Gruppe unter der ausländischen Wohnbevölkerung Österreichs. Nach einem starken Zuwachs in den letzten Jahren liegen rumänische Staatsangehörige mittlerweile an 2. Stelle, noch vor serbischen, türkischen und bosnischen. Auch die Zahl der Personen mit ungarischem Pass ist deutlich im Steigen. Menschen aus Syrien und Afghanistan kamen vor allem in den Jahren 2015 und 2016 als Flüchtlinge nach Österreich.
In den Bundesländern Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Kärnten und Oberösterreich kommen die meisten nicht-österreichischen Staatsangehörigen aus Deutschland. In Wien hingegen bilden serbische, in Niederösterreich und der Steiermark rumänische und im Burgenland ungarische StaatsbürgerInnen die größte Gruppe.
Den höchsten Bevölkerungsanteil von Menschen einer einzelnen Staatsangehörigkeit in einem Bundesland haben deutsche StaatsbürgerInnen in Tirol (5,0%) und Vorarlberg (4,7%) sowie serbische in Wien (4,0%).
Etwa zwei Drittel der in Österreich lebenden polnischen und serbischen StaatsbürgerInnen haben ihren Wohnsitz in Wien. Auch für den Großteil der Menschen mit anderen Staatsangehörigkeiten ist die Bundeshauptstadt der Ort, wo die Mehrheit von ihnen lebt. Die meisten Personen mit bosnischer Staatsbürgerschaft leben allerdings nicht in Wien, sondern in Oberösterreich.
Zu- und Abwanderungen
Die größte Zahl an Zuzügen nach Österreich gab es 2020 durch deutsche und rumänische Staatsangehörige. An dritter Stelle folgen Personen mit österreichischem Pass, die aus dem Ausland nach Österreich zurückgewandert sind. Bei den Wegzügen lagen österreichische Staatsangehörige deutlich vor rumänischen und deutschen. Den höchsten positiven Wanderungssaldo (mehr Zu- als Wegzüge) hatten Deutschland, Rumänien und Kroatien aufzuweisen, den höchsten negativen österreichische Staatangehörige.
Demografie
Die gesamte Wohnbevölkerung Österreichs setzt sich aus 51% weiblichen und 49% männlichen Personen zusammen. Von den Menschen ohne österreichische Staatsbürgerschaft sind 49% weiblich, 51% männlich. Einen Anteil weiblicher Personen von über 60 Prozent weisen Staatsangehörige aus Thailand, der Ukraine, Tschechien, den Philippinen und der Slowakei auf, einen von unter 40 Prozent Menschen aus dem Irak und Afghanistan.
Anmerkungen
Die Daten stammen von der Website der Statistik Austria bzw. deren Datenbank STATcube und wurden zwischen 28.5. und 2.6.2021 abgerufen.
Links zu den Datenquellen: