Bevölkerungsentwicklung
Im Laufe des Jahres 2022 hat die Wohnbevölkerung Österreichs erstmals die 9-Millionen-Grenze überschritten. Zu Jahresbeginn 2023 lag die Bevölkerungszahl laut Statistik Austria bei 9,10 Millionen Menschen. 7,37 Millionen hatten die österreichische Staatsbürgerschaft, 1,73 Millionen waren StaatsbürgerInnen eines anderen Landes. Gegenüber dem Vorjahr hat die Bevölkerung um 125.843 Personen zugenommen. Etwa die Hälfte der Zunahme geht auf ukrainische Staatsangehörige zurück, die nach dem im Februar 2022 begonnenen russischen Angriffskrieg auf die Ukraine nach Österreich geflüchtet sind.
Der Anteil von Personen mit nicht-österreichischer Staatsangehörigkeit an der gesamten Wohnbevölkerung Österreichs ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und beträgt aktuell 19,0 Prozent.
260.907 Menschen, die keine österreichische Staatsbürgerschaft haben, sind in Österreich geboren (das sind 15 Prozent der ausländischen Wohnbevölkerung).
Beim Vergleich der Bundesländer fällt der hohe Anteil der ausländischen Bevölkerung in Wien auf. Eine Betrachtung auf Bezirksebene zeigt jedoch, dass auch in anderen städtisch geprägten Bezirken überdurchschnittlich viele Menschen mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft leben.
Alle Städte mit mehr als 50.000 EinwohnerInnen haben einen Anteil an ausländischer Bevölkerung von 20 Prozent und mehr.
Die Gemeinden mit dem höchsten Anteil an ausländischen Staatsangehörigen liegen in Grenzregionen zu Deutschland (Jungholz und Mittelberg, beide sind nur über deutsches Staatsgebiet erreichbar) und in Gebieten nahe der slowakischen Hauptstadt Bratislava (Kittsee, Wolfsthal, Berg und Hainburg). Die Wiener Bezirke mit dem höchsten Prozentsatz von Menschen mit nicht-österreichischem Pass sind Rudolfsheim-Fünfhaus, Brigittenau, Favoriten und Margareten.
Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeit
Die Zahl der in Österreich wohnhaften Menschen aus den "alten" EU-Staaten hat über die letzten Jahre konstant zugenommen. Ein noch stärkeres Wachstum gab es allerdings bei Staatsangehörigen der Länder, die der EU nach 2004 beigetreten sind. Die Bevölkerung aus anderen europäischen Staaten, die nicht der EU oder EFTA angehören, ist erst im Vorjahr durch Geflüchtete aus der Ukraine wieder markant angestiegen. Die Zuwanderung von Staatsangehörigen asiatischer Staaten (großteils bedingt durch Fluchtmigration) war insbesondere 2015 und 2016, aber auch 2021 und 2022 hoch.
Seit 2009 bilden deutsche StaatsbürgerInnen die größte Gruppe unter der ausländischen Wohnbevölkerung Österreichs. Nach einem starken Zuwachs in den letzten Jahren liegen rumänische Staatsangehörige an zweiter Stelle, kroatische und ungarische an fünfter und sechster Stelle. Auch die Zahl der SyrerInnen stieg weiter an. Die größte Veränderung gab es im letzten Jahr bei UkrainerInnen: Anfang 2022 lebten 12.673 in Österreich, zu Jahresbeginn 2023 waren es bereits 79.615.
In Kärnten, Salzburg, Tirol und Vorarlberg kommen die meisten nicht-österreichischen Staatsangehörigen aus Deutschland, in Niederösterreich, Oberösterreich und in der Steiermark aus Rumänien. In Wien bilden serbische, im Burgenland ungarische StaatsbürgerInnen die größte Gruppe.
Den höchsten Bevölkerungsanteil von Menschen einer einzelnen Staatsangehörigkeit in einem Bundesland haben deutsche StaatsbürgerInnen in Tirol (5,3%), Vorarlberg (4,8%) und Salzburg (3,9%) sowie serbische in Wien (3,9%).
Etwa zwei Drittel der in Österreich lebenden polnischen und serbischen StaatsbürgerInnen haben ihren Wohnsitz in Wien. Auch für den Großteil der Menschen mit anderen Staatsangehörigkeiten ist die Bundeshauptstadt der Ort, wo die Mehrheit von ihnen lebt. Die meisten Personen mit bosnischer Staatsbürgerschaft leben allerdings nicht in Wien, sondern in Oberösterreich.
Zu- und Abwanderungen
Die größte Zahl an Zuzügen nach Österreich und den höchsten positiven Wanderungssaldo (mehr Zu- als Wegzüge) gab es 2022 bei ukrainischen Staatsangehörigen. Bei den Wegzügen und beim negativen Wanderungssaldo (mehr Weg- als Zuzüge) lagen österreichische StaatsbürgerInnen vorne.
Demografie
Die gesamte Wohnbevölkerung Österreichs setzte sich zu Jahresbeginn 2023 aus 51 Prozent weiblichen und 49 Prozent männlichen Personen zusammen. Von den Menschen mit österreichischer Staatsbürgerschaft war das Verhältnis von weiblichen zu männlichen Personen ebenfalls 51 zu 49, bei jenen mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft 49 zu 51. Einen Anteil weiblicher Personen von über 60 Prozent wiesen Staatsangehörige Thailands, der Ukraine, der Philippinen und Tschechiens auf, einen von unter 40 Prozent Menschen aus Indien, Somalia, dem Irak, Afghanistan und Syrien.
Anmerkungen
Die Daten stammen von der Website der Statistik Austria bzw. deren Datenbank STATcube und wurden am 2.6.2023 abgerufen.
Links zu den Datenquellen: