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12. März 2019

Asylanträge in der EU+ 2018

Asylantragszahlen pro Jahr und Monat

2018 wurden in den 28 EU-Mitgliedsstaaten insgesamt 638.205 Asylansuchen gestellt. Davon waren 581.455 erstmalige Asylanträge. Gegenüber 2017 bedeutet das einen Rückgang um 10,5 % bei der Zahl der Gesamtasylanträge. Im Bereich der EU+ (EU-Staaten plus Schweiz, Norwegen, Island und Liechtenstein) wurden 657.065 Anträge auf internationalen Schutz gestellt (598.420 Erstanträge).

Grafik: Jährliche Asylanträge in der EU

Monatlich betrachtet gab es im Jahr 2018 in der EU die meisten Asylanträge mit 61.410 im Oktober, die wenigsten mit 47.575 im Dezember.

Grafik: Monatliche Asylantragszahlen in der EU

Asylantragszahlen in einzelnen EU+ -Staaten

Die meisten Erstanträge auf internationalen Schutz wurden auch 2018 in Deutschland gestellt, gefolgt von Frankreich, Griechenland, Spanien und Italien. Auf Deutschland entfallen ca. 28 % aller Asylansuchen in der EU.

Grafik: Asylantragszahlen in den einzelnen EU+ Staaten 2018

Berücksichtigt man die Bevölkerungsgröße, war Zypern das Land mit der höchsten Asylantragszahl pro 100.000 EinwohnerInnen. Am Ende der Liste steht die Slowakei mit 3 Asylanträgen pro 100.000 EinwohnerInnen.

Grafik: Monatliche Asylantragszahlen pro Bevölkerung in den einzelnen EU+ Staaten 2018

In Deutschland gingen die monatlichen Asylantragszahlen am Jahresende zurück, in Frankreich hingegen stiegen sie an. Im Dezember 2018 gab es in Frankreich erstmals seit langem mehr Asylanträge als in Deutschland. Den deutlichsten Rückgang bei der Anzahl der Asylanträge hatte Italien zu verzeichnen. Eine insgesamt eher steigende Tendenz gab es u.a. in Griechenland, Spanien, im Vereinigten Königreich, den Niederlanden oder Zypern.

Grafik: Entwicklung der monatlichen Asylantragszahlen in einzelnen EU+ Staaten 2018

Herkunftsstaaten

Syrische, afghanische und irakische Staatsangehörige stellten 2018 die größte Zahl an Asylansuchen in der EU+. Hinter dem Iran und Pakistan liegt die Türkei bereits an 6. Stelle, noch vor Nigeria, dem afrikanischen Staat mit den meisten AsylwerberInnen. Mit Venezuela findet sich auch ein südamerikanischer Staat unter den wichtigsten Hauptherkunftsländern.

Karte: Top 12 Herkunftsstaaten von AsylwerberInnen in der EU

Im Vergleich zum Vorjahr gab es von Personen aus dem Iran, der Türkei, Georgien und Venezuela deutlich mehr Asylanträge. Bei allen anderen Hauptherkunftsstaaten ging die Zahl der AsylwerberInnen gegenüber 2017 zurück.

Grafik: Vergleich Herkunftsstaaten von AsylwerberInnen in der EU 2017-2018
Grafik: Entwicklung der monatlichen Asylantragszahlen für die Hauptherkunftsstaaten

SyrerInnen bilden in Deutschland, Griechenland, den Niederlanden, Belgien, Schweden, Österreich und Zypern die größte Gruppe unter den Asylsuchenden. In Frankreich werden die meisten Anträge von AfghanInnen gestellt, es gibt aber auch einen hohen Anteil von AsylwerberInnen aus Albanien und Georgien. In Spanien suchten viele Personen aus Venezuela und Kolumbien um Schutz an. Im Vereinigten Königreich ist der Iran Hauptherkunftsland, in Italien Pakistan und in der Schweiz Eritrea.

Grafik: Hauptherkunftsstaaten von AsylwerberInnen in einzelnen EU-Staaten

Deutschland war für Asylsuchende aus Syrien, Irak, Iran, Türkei, Nigeria und Eritrea der wichtigste Zielstaat. Staatsangehörige aus Albanien, Georgien und Guinea stellten am häufigsten Asylanträge in Frankreich. Griechenland war Nr. 1 bei Schutzsuchenden aus Afghanistan, Spanien bei solchen aus Venezuela und Italien bei AsylwerberInnen aus Pakistan.

Grafik: Hauptzielstaaten für Asylsuchende einzelner Herkunftsstaaten

Anmerkungen

In den Asylstatistiken von Eurostat sind die angegebenen Werte immer auf Vielfache von 5 gerundet.

Gegenüber der ursprünglichen Version des Artikels wurde in den Grafiken über die jährlichen und monatlichen Asylanträge die Zahl der Erstasylanträge mit jener der Gesamtasylanträge ersetzt, weil für mehrere Staaten die Zahl der Erstasylanträge bis 2014 nicht verfügbar und die Gesamtzahl für die EU damit unvollständig war (11.6.2019).

Links zu den Datenquellen: